Kaum ein Beruf hat sich in den letzten Jahren so sehr gewandelt wie der des Anlagenmechanikers Sanitär, Heizung, Klima. Wo es früher im Wesentlichen darum ging, Öl- und Gasheizungen zu montieren, hat man es heute mit vielfältiger, zum Teil hochkomplexer Technik zu tun. Dies trifft auch auf die Planung und den Einbau von Wärmepumpen zu, die ein wichtiges Element umweltfreundlichen und ressourcensparenden Heizens ist. Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist groß – genauso wie die nach Fachkräften in den Handwerksunternehmen, die sie einbauen können. Die Fachinnung Sanitär-Heizung-Klima (SHK) Warendorf unterstützt deshalb auch in diesem Bereich die qualifizierte Ausbildung des Berufsnachwuchses. So übergab Innungsobermeister Andreas Wilinski zusammen mit Ann-Kristin Erdmann von der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf dem Bildungsgangleiter für die Anlagenmechaniker/innen am Berufskolleg Beckum, Oberstudienrat Ralf Rischmüller, ein Wärmepumpen-Modell zum praxisnahen Einsatz im Berufsschulunterricht.
Rund 140 junge Männer und Frauen befinden sich derzeit in den SHK-Fachbetrieben im Kreis Warendorf in der 42 Monate umfassenden Berufsausbildung und dies mit guten Zukunftsaussichten, „denn in unseren Mitgliedsbetrieben herrscht ein sehr hoher Bedarf an hochqualifizierten Mitarbeitern“, erklärt der Obermeister, für den es deshalb wichtig ist, dass die Partner in der dualen Berufsausbildung, also die Ausbildungsbetriebe und die Berufsschulen, eng zusammenarbeiten, um diese Fachkräfte auszubilden. „Es ist eine anspruchsvolle Ausbildung und ein anspruchsvoller Beruf", bestätigt auch Ralf Rischmüller vom Berufskolleg, der sich über den Einsatz des Wärmepumpenmodells in seinem Unterricht freut.
Die Installation einer Wärmepumpe ist mitunter eine komplexe Angelegenheit. Der Einbau kann drei Mal so lang dauern wie die Installation einer Öl- und Gasheizung, und wenn nicht fachgerecht eingebaut, erreicht die Wärmepumpe nicht ihre Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren und arbeitet auch nicht so effizient. Eine fundierte Ausbildung der SHK-Anlagenmechaniker/innen ist für Obermeister Andreas Wilinski das A und O. Er lehnt deshalb die von einigen geforderte Verkürzung der Ausbildungszeit auf zwei Jahre als Schmalspurausbildung ab und fordert vielmehr zur Lösung des Fachkräfteproblems in seinem Handwerk Unterstützung für die Betriebe bei der Besetzung von Lehrstellen und der Ausbildung, denn auch aktuell konnten im Innungsbereich noch nicht alle Ausbildungsplätze besetzt werden.